Liebe Gäste, liebe Besucherinnen des Clara Zetkin Hauses,
Unser Waldheim besteht nun seit mehr als 100 Jahren. Es wurde am 27. Juni 1909 gegründet um „einen freien Erholungsraum für die ganze Arbeiterfamilie zu schaffen".
Bis heute setzen wir uns für Frieden, Völkerverständigung, Demokratie und Sozialismus ein. Auf unserem Waldheimgelände wollen wir Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen einen angenehmen und ungezwungenen Aufenthalt in unserem Waldheim ermöglichen.
Staatliche Zuschüsse erhalten wir keine. Das Waldheim muss sich selbst durch seinen Wirtschaftsbetrieb tragen. Die ehrenamtliche Arbeit unserer Vereinsmitglieder ermöglicht es uns im Waldheim Speisen und Getränke zu familienfreundlichen Preisen anbieten zu können. Wir bitten alle Besucher uns dabei zu helfen, dass das Waldheim ein Ort der Erholung für alle bleibt und unsere Benutzungsordnung zu
Die Vorgeschichte
Am 27. Juni 1909 wurde das Waldheim Sillenbuch durch seinen ersten Vorsitzenden Friedrich Westmeyer in einer offiziellen Eröffnungsfeier der gesamten »organisierten Stuttgarter Arbeiterschaft« übergeben.
Für Friedrich Westmeyer, Clara Zetkin und andere beteiligten Genossen stand bei der Gründung des Waldheimvereins der Gedanke Pate, den finanziell schlechter gestellten Arbeiterschichten einen Platz zu schaffen, an dem sie an ihren freien Tagen der häuslichen Armut in der stickigen Stuttgarter Kessellage entfliehen und sich im Kreise der Familie mit Freunden und Bekannten treffen konnten um sich zu erholen. Dabei war es besonders wichtig, dass es sich um einen eigenen Platz handelte, der nicht unter der Kontrolle eines nur um Umsatz besorgten Gastwirtes lag oder unter der Aufsicht eines Parkwächters stand, der sobald die Kinder nur in die Nähe eines Stückchens Wiese gelangt wären, energisch einschritt.
Bis zur Eröffnung des Waldheims Sillenbuch musste noch einige Arbeit verrichtet werden. In Sillenbuch fand sich nach längerem Suchen ein geeigneter Platz, der sich zur Durchführung des Unternehmens eignete. Mit Hilfe des in Sillenbuch lebenden Ehepaars Clara Zetkin und Friedrich Zundel konnte ein 73 Aar großes Baumgelände zu einem durchschnittlichen Preis von 1,30 Mark pro Quadratmeter gekauft werden. Das Gelände wurde umzäunt, eine alte Messbude, die der Stadt abgekauft wurde, diente nach aufwendiger Restaurierung als erstes Wirtschaftsgebäude und auf dem Grund wurde ein eigener Brunnen gegraben, damit man nicht länger vom Wohlwollen der umgebenden Gärten und Bauern abhängig war. Der Platz wurde gerodet und für die Kinder und Jugendlichen stellte man nach und nach Schaukeln, ein sechzehnsitziges Kinderkarussell sowie einen Kletterbaum auf. Für die Erwachsenen entstand eine Kegelbahn und ein Schiessstand. Am Waldrand wurde eine kleine Sommerbühne errichtet, die sowohl für die Kleinen Kasperletheater aufführte als auch Schwänke von Hans Sachs.